Nvidia vor den Zahlen – US-Einzelhandel und Zoll-Auswirkungen – Gold-Minen mit starkem Trend – Seitwärtsbewegung in den Finanzmärkten vor Auflösung?

Liebe Leser,

die Berichtssaison ist noch nicht vorbei. In den USA kamen in dieser Woche die Halbjahresergebnisse der Einzelhändler, die weitestgehend unter Druck stehen. Walmart gibt jetzt die höheren Preise aufgrund der Zoll-Maßnahmen an die Konsumenten weiter. Bislang haben sich die Einzelhändler zurückgehalten. Aber jetzt muss man nachziehen. Ein Spruch bei der Presse-Konferenz (aus dem Memory geschrieben): Wir konzentrieren uns auf die wohlhabenden Kunden. Ich muss gestehen, dass ich das 2. Quartal 2025 als Inflations-Bombe prognostiziert habe. Nun, da habe ich mich um 1 Quartal vertan.

Im September steht die neue Zins-Entscheidung der US-Zentralbank FED an. Was geschieht aufgrund des Faktes steigender Inflations-Gefahr mit der Zins-Entscheidung? So, und jetzt kommt meine Arroganz und auch nachweislich zum Thema der Zins-Senkung ans Tageslicht: Meine Prognose entgegen allen Analysten-Schätzungen war Ende 2024, dass wir keine Zins-Senkungen in den USA sehen werden. Es ist ein „Hexen-Kessel“. Für die FED ist es sehr schwer, an dieser Stelle eine kluge Entscheidung in diesem Dilemma zu treffen. Bei einer Zins-Senkung nimmt die Inflation an Fahrt auf, aber auf der anderen Seite würgt man mit steigenden Zinsen das Wirtschaftswachstum ab. In kurzen Worten: der Zoll-Wahnsinn wirkt sich jetzt mit voller Wucht in der US-amerikanischen Wirtschaft aus.

Nächste Woche kommt Nvidia mit seinen Zahlen. Das momentan mit einer Rekord-Bewertung von 4,4 Billionen US-Dollar KI-Unternehmen (Chip-Hersteller) muss abliefern. Denn Nvidia hat gleich mehrere Baustellen. Der umkämpfte chinesische Markt ist mit teilweise mit Export-Verboten im Chip-Bereich von den USA belegt. Auf der anderen Seite arbeiten die Chinesen selbst an der Weiter-Entwicklung von Hochleistungs-Chips. Zusätzlich wird die Profitabilität von künstlicher Intelligenz immer mehr infrage gestellt. Einige Börsen-Profis sprechen bereits von der größten Bubble seit der Dot.com Blase. Das Shiller KGV liegt 100 % über dem Durchschnitt bei 37 und auch der Warren Buffett Indikator hängt auf einem Allzeithoch. Long Story short: die Unternehmen müssen abliefern und es gibt sehr viele Unsicherheiten, welche eine Blase schnell zum Platzen bringen könnte.

Ich habe mir einmal die Charts vom S&P 500, Dow Jones, Nasdaq, DAX und Gold angeschaut. In den letzten 3 Monaten laufen die Märkte in einer relativ engen Spannbreite in einer Seitwärtsbewegung. Allerdings ist mir aufgefallen, dass die „Nachzügler“ der Gold-Minen extrem aufgeholt haben. Hierzu habe ich beispielsweise die Gold-Mine Kinross im www.SWISSMONDAY.de im „Rainers Depot“, die jetzt mit 172 % im Plus liegt und bei der Seitwärtsbewegung vom Gold-Preis die breite Masse out performt hat. Die Finanzmärkte haben Zyklen und nach 3 Monaten Seitwärtsbewegung sollte in Kürze ein neuer Ausbruch erzeugt werden. Die Frage ist nur: geht der Ausbruch nach oben, oder nach unten?

Prinzipiell ist die Prognose aus einem „normalen Menschen-Verstand“ logisch: Die Zölle sind eine Art Steuer für die US-Bürger. In Deutschland und Europa wird über neue Steuern besprochen. Die Staats-Ausgaben explodieren und werden in die Rüstungs-Industrie verteilt. Dabei wächst der Beamten- bzw. Staats-Apparat immer weiter an. Am Donnerstag habe ich mir „Krall & Bubeck“ auf Youtube angeschaut und es kam die Tatsache auf den Tisch, dass Deutschland längst in einer wirtschaftlichen Depression ist. 12 Quartale infolge gibt es kein Wachstum mehr. Während die Insolvenzen explodieren und die Arbeitslosenquote steigt, steigt auch die Neu-Einstellung bei staatlichen Behörden und staatsnahen Unternehmen. Die Konsequenz ist klar: Die Schulden werden weiter steigen und die restlich verbliebenen produktiven Menschen müssen für diesen Schaden aufkommen. Das geht nicht lange gut und somit sind die Zentralbanken zum Kauf der Staats-Anleihen verflucht, was wiederum den Wert der Währung ins Abseits schießt. Deshalb gehe ich von einer nächsten Rally bis zum Jahresende im Gold-Preis aus.

Wie geht’s an den Börsen weiter?

Es steht eine lange Liste von Herausforderungen an: Zins-Entscheidung, Kriege, Zoll-Politik, Schulden-Monster, Insolvenzen, Arbeitslosenquote (auch in den USA) u.v.m.. Die Finanzmärkte können durchaus weiter steigen, wenn die Liquidität entsprechend bereitgestellt wird. Das wäre aber auch ein deutliches Zeichen für die Edelmetalle. Dennoch forciert sich der Trend zu Monopol-Strukturen. Der Staat mischt sich global immer stärker in die freie Wirtschaft ein. Die USA selbst will sich mit 10 % an Intel beteiligen. Die Schweizer Nationalbank investiert mit selbst gedrucktem Geld in Unternehmen wie Apple. Am Ende des Tages muss man sich wirklich fragen: warum schließen sich eigentlich die Zentralbanken nicht zusammen und kaufen dann ALLE Unternehmen gemeinsam auf?

Nun, was sich als Utopie anhört, könnte mit den CBDCs (digitale Zentralbank-Währung) zur Realität werden. Denn die BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) ist bereits die Zentralbank der Zentralbanken. Im Oktober 2025 will die EZB (Europäische Zentralbank) den E-Euro vorstellen. Tja, ich sage nur: Augen und Ohren offenhalten!

Genießen Sie das Wochenende und liebe Grüße,

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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